Digitale Feiern müssen zurzeit herkömmliche Gottesdienste ersetzen. Möglich z.B. bei der Frühmesse mit Papst Franziskus.

Übersicht: Gottesdienste digital feiern und online beten

Die Corona-Krise fördert Alternativen zum Kirchgang in Radio, Fernsehen und Internet.

Die österliche Busszeit lädt ein, das Leben mit Gott zu erneuern und uns so auf Ostern, das Fest des neuen Lebens, vorzubereiten. Was gibt es für digitale Angebote?

Seit vielen Jahren besteht ein Hörangebot von Andachten oder Kurzpredigten via Telefon oder online bei der Telebibel. Die Beiträge aus Bern sind täglich auch über Nummer 031 372 03 03 zu hören. Das tolle Projekt erlebt durch das Coronavirus ein Revival und hat neue Popularität verdient.

Sofort online ging nach den Einschränkungen von Versammlungen die Missione Cattolica di lingua Italiana. Leiter Antonio Grasso ist teilweise mehrmals täglich online auf Facebook. Auch die Pfarrei Bruder Klaus Bern hat aktuelle Videos auf ihrer Webseite, zum Beispiel mit Gedanken von Pfarrer Nicolas Betticher.

Das Liturgische Institut in Freiburg stellt dazu praktische Gebetsvorschläge und neue Möglichkeiten zu Feiern in kleinen Gruppen zusammen.

Gottesdienste der christlichen Landeskirchen gibt es auf dem SRF-Player im Internet. Am 29. März und 5. April finden jeweils um 10.00 Uhr auf TV SRF1, Radio SRF2Kultur und SRF Musikwelle ökumenische Gottesdienste statt. SRF überträgt ausserplanmässig zwei ökumenische Feiern aus der Kirche St. Gallus in Zürich. Die halbstündigen Gottesdienste für Radio und Fernsehen gestalten der Zürcher Fraumünsterpfarrer Niklaus Peter, reformiert, und Pfarrer Alfred Böni, römisch-katholisch.

In Zusammenarbeit mit den kirchlichen Medienzentren bietet SRF Radiopredigten an. Diese werden jedes Wochenende ab 10 Uhr im Radio SRF 2 Kultur und Radio SRF Musikwelle ausgestrahlt. Im Internet sind diese Predigten auf radiopredigt.ch zu finden und können auch als Podcast abonniert werden.

Wer gerne mit Papst Franziskus die Morgenmesse aus der Casa Santa Marta mitfeiern möchte, kann dies täglich um 6.55 Uhr auf dem Live-Stream von Vatican News tun. Die Eucharistiefeiern sind auf italienisch – mit einer Übersetzung ins Deutsche.

Für Gläubige, die jetzt nicht allein sein wollen, gibt es im Kloster Einsiedeln eine Live-Kamera. Ausgewählte Feiern aus der Klosterkirche werden auf dem YouTube-Kanal übertragen.

Am Festtag des Heiligen Benedikt wird eine Heilige Messe im Kloster Engelberg gefeiert, welche auf TEP-TV life übertragen wird. Die Übertragung von weiteren Messfeiern wird geprüft.

Das Bistum St. Gallen überträgt an den Fastensonntagen und hohen Feiertagen aus der Dompfarrei St. Gallen die Eucharistie.

Auch katholisch.de bietet online einen Live-Service mit Gottesdiensten und Hinweisen auf andere digitale Angebote.

Sind das richtige Messen?

Römisch-katholische Gottesdienstübertragungen im Radio, Fernsehen oder Internet-Live-Stream gelten als gültige Eucharistiefeiern. Es geht dabei um die «volle, bewusste und tätige Teilnahme» der Gläubigen an der Feier. Wenn dies der Fall ist, kann auch zeitversetztes Schauen oder Hören der Eucharistiefeier gültig sein. In der digitalen Welt sind alle Gottesdienstübertragungen mindestens um einige Sekunden versetzt zum ursprünglichen Ereignis. Das hat die römisch-katholische Kirche dazu bewogen, diese zeitliche Differenz zu akzeptieren. Der Live-Gottesdienst, auch wenn er zeitversetzt ist, entspricht der liturgischen Intention, dass eine Gemeinschaft von Gläubigen unter der Leitung eines Priesters oder Bischofs gemeinsam das Sakrament feiert. Mehr zum Sakrament der Eucharistie im Dossier von kath.ch.

Gibt es künftig mehr digitale Gottesdienste und Gebetsformen?

Es entstehen fortlaufend neue Angebote von Live-Streams für digitale Gottesdienste in der Schweiz. So haben Deutschfreiburg oder das Bistum Sitten für das Oberwallis neue digitale Live-Streams eingerichtet. Zudem gibt es immer mehr Apps und digitale Angebote, die beim Beten und Meditieren helfen. Das reicht von der Bibel-App über katholische Gebete und Lieder bis zum Stundenbuch.Wer eine aktuelle Fürbitte beten möchte, findet beim Liturgischen Institut ein «Corona-Virus-Gebet» für Betroffene und Hilfeleistende.

Die Redaktion des Medientipps hat eine Übersicht über alle Online-Sendungen zu Kirche und Religion in deutscher Sprache zusammengestellt. In dieser Dienstleistung des Katholischen Medienzentrums sind überraschend viele Angebote aus Deutschland, Österreich und der Schweiz aufgeführt.

Das Portal ref.ch der Reformierten verlinkt auf einer neuen Plattform solche Angebote. Denn momentan verschiebt sich kirchliches Leben sich ins Digitale. Es entstehen nach und nach viele kreative Lösungen. Hier gibt es auch Tipps und Tricks, Hilfestellungen und Tutorials für eigene Initiativen.

Auch die privat verlegte Wochenzeitschrift "Sonntag" bietet Katholikinnen und Katholiken neu spirituelle Begleitung durch die Woche. Auf www.virtuellekirche.ch werden Anregungen für Momente der Stille und der Andacht und am Wochenende jeweils die aufbereiteten Sonntagslesungen angeboten. Der einfach abrufbare Inhalt wird laufend ausgebaut und mit Videos und Musik ergänzt.

Bereits gibt es eine interessante erste Medienkritik bei Kath.ch zu den Livestreams von Gottesdiensten, die neue Perspektiven ermöglichen. 

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