Ewiges Leben

José Balmer erzählt von seinem Glauben

Der Glaube an ein Leben nach dem Tod ist Bestandteil vieler Religionen. Auch Jesus glaubte an ein Leben bei Gott im «Himmel». Der moderne Mensch hingegen ist ganz auf das Diesseits fixiert. Die Wissenschaften können sich nur mit den Dingen der feststellbaren Welt beschäftigen. Die Wohlstands- und Spassgesellschaft lenkt unsere Aufmerksamkeit auf das Hier und Jetzt. Zudem ist der Glaube an ein Jenseits in Verruf geraten, weil die Kirchen die leidenden und unterdrückten Menschen oft auf ein «besseres Danach» vertröstet haben. Zu Recht wollen wir jetzt leben und glücklich sein, am liebsten ohne Ende. Darum tabuisieren und verdrängen viele den Tod. Andere glauben an Medien, die Kontakt zum Jenseits haben wollen. Oder sie sehen in Nahtoderlebnissen den Beweis, dass es ein Leben danach gibt. Wissen können wir es nicht, die Frage bleibt offen. Ich denke: Wir sind sterbliche Wesen. Nach dem Tod leben wir nicht einfach weiter. Aber wenn es Gott «gibt» und Gott die Liebe ist, dann ist es wohl möglich, dass die Liebe, die wir gelebt und uns zu eigen gemacht haben, in Gott weiter lebt. Denn die Liebe ist das Eine. So sieht es der christliche Glaube: Wer liebt, ist schon ins göttlich-ewige Leben eingetreten. Der Tod ist nur das Ende der physischen Existenz, nicht aber das Ende unserer Liebe. Auf ein Leben danach hoffe ich in erster Linie für jene Kinder, Frauen und Männer, die – trotz unseres Engagements für sie – wegen Hunger, Folter, Krieg und Ausbeutung nicht leben durften. Vor allem für sie hoffe ich.

 

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