Michael Hartlieb ist Bereichsleiter der theologischen
Grundbildung am TBI. Foto: Vera Rüttimann

Aktuelle theologische Themen per Zoom

Der «Salon Theologie» macht Theologie im digitalen Format schmackhaft.

Der «Salon Theologie» des Theologisch-pastoralen Bildungsinstituts (TBI) will Theologie schmackhaft machen. Das Format kommt an, gerade weil es digital ist.

Vera Rüttimann

Der Einführungstext auf der Webseite macht neugierig: «Brandaktuelle, innovative, kontroverse oder einfach nur tiefgründige theologische Themen kennenlernen: Das ermöglicht Ihnen unser neuer digitaler ‹Salon Theologie›.» Er findet seit 2023 abwechselnd jeden letzten Dienstag oder Mittwoch eines Monats statt. Immer 90 Minuten.

«Zu Beginn hatten wir keine Vorstellung, ob das etwas werden wird. Ich dachte erst, vermutlich müssen wir ein Drittel der geplanten Veranstaltung absagen», sagt Michael Hartlieb, Bereichsleiter der theologischen Grundbildung am TBI. Aber, sagt er, «das war bislang nicht so».

Programm macht Lust

Das Programm macht Lust, Themen auf den Grund zu gehen, die einen vielleicht schon immer interessiert haben. Im Juni ging es um Psalmen. Im September wird gefragt: «Schöpfung und Natur – Ein Widerspruch?» Im Oktober möchte ein «Salon Theologie Spezial» das Thema Synodalität aus einer kirchengeschichtlichen Perspektive betrachten. Parallel wird in Rom die Weltsynode tagen.

Auf den Salon «Mit Bibel und Spaten? Archäologie im Spannungsfeld von Religion und Politik» im November freut sich Hartlieb besonders. Geplant ist ein Abend zu biblischer Archäologie in Jerusalem, wo bestimmten Epochen der Bibel «nachgegraben» wird. Der Impuls kommt von Katja Soennecken, stellvertretende Direktorin des Deutschen Evangelischen Instituts für Altertumswissenschaft in Jerusalem – quasi live aus der Heiligen Stadt.

Veränderter Bildungsmarkt

Der «Salon Theologie» ist für Hartlieb der Versuch, «durch kleine theologische Einheiten den Leuten einen Anker zu geben». Ziel sei auch, den Menschen kirchliches und theologisches Basiswissen zu vermitteln. Noch vor 20 Jahren habe man davon ausgehen können, dass diejenigen, die in den Glaubenskurs kommen, wissen, was das Christentum ausmache. «Heute ist das anders. Das verändert auch den kirchlichen Bildungsmarkt.» 

Theologie habe immer weniger ein «Gesicht». Viele bekannte Theologen seien verstorben. Jüngere Theolog:innen hätten oft nicht mehr den Anspruch, in die Gesellschaft hineinwirken zu wollen wie früher etwa der weltbekannte deutsche Theologe Karl Rahner. «Der war sich nie zu schade, bei kleinen Akademietagungen dabei zu sein.»

Digital kommt an Der «Salon Theologie» findet digital via Zoom statt. Das hat viele Vorteile, weiss Hartlieb: «Man muss keinen Raum mieten und bringt die Leute von überall her zusammen.» Der «Salon» habe bereits Stammkund:innen, die sich «aus dem hintersten Emmental zuschalten, weil sie nicht nach Zürich kommen müssen».

Das digitale Format kommt an. Eine Folge auch der Coronapandemie, die einen Digitalisierungsboom brachte. Im zunehmend hektischen Alltag würden es zudem viele schätzen, abends nicht lange reisen zu müssen. Der «Salon Theologie» ist auf mehrere Jahre angelegt. «Die Freude an diesem Format bei den Teilnehmer:innen ist gross», sagt Michael Hartlieb. Für den Theologen ist das Format auch ein Werbetool für das TBI. Quasi ein Appetizer: «Ich hoffe, dass sich durch diesen ‹Salon› viele Leute begeistern lassen, sich theologisch noch tiefer weiterbilden zu wollen.»

Das Programm und weitere Informationen zum «Salon Theologie» finden Sie hier.
 

Theologisch-pastorales Bildungsinstitut (TBI) der deutschschweizerischen Bistümer
Als sprachregionales Kompetenzzentrum stellt das TBI mit seinem fachlichen Know-how Dienstleistungen Lehrund Lernmittel für die Bildungsarbeit sowie Grundlagen, Konzepte und Planungsunterlagen für Entscheidungsträger:innen bereit.
Es unterstützt die Bildungs-, Personal- und Pastoralverantwortlichen der Deutschschweizer Bistümer sowie die kantonalkirchlichen Fachstellen. Michael Hartlieb, zuständig für die theologische Grundbildung, sagt: «Wir richten uns an Leute, die sich konkret weiterbilden möchten im kirchlichen Bereich.» Ebenso wichtig sei die Didaktik, damit Weiterbildungs-Absolvent:innen glaubwürdig und kompetent über ihren Glauben sprechen können.
Weitere Infos: www.tbi-zh.ch

 

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